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Japan Orte

Beppu – zwischen Meer, heißen Quellen und Vulkanen (5. – 8. Mai)

Bei der Ankunft im Hotel bekam ich erst mal einen Schreck: Zimmer im 9. Stock mit nicht zu öffnendem Fenster und nicht funktionierender Klimaanlage, dazu der Gedanke: „Wie wahrscheinlich ist ein Tsunami, ein Vulkanausbruch oder ein Erdbeben während unseres Aufenthalts?“ Nach dem Einchecken gingen wir erst einmal die Stadt erkunden mit einem Besuch im großen Einkaufszentrum, wo Stefan sich einen urlaubsgeeigneten Strohhut kaufte und wir die Bücher- und CD-Ecke erforschten. Nun denn, wir haben die erste Nacht im überhitzten Zimmer überstanden, danach wurde die Klimaanlage repariert und wir entschieden uns, wie geplant zwei weitere  Tage zu bleiben.

Wir suchten und fanden den empfohlenen Asami-Jinja-Schrein mit dem Brunnen und dem kühlen Wasser, das von vielen Besuchern in Flaschen gefüllt und mitgenommen wurde. Hier verbrachten wir schöne Stunden zu zweit und im Gespräch mit einer älteren Japanerin, die uns um den Schrein und zu den zwei eng beisammen stehenden Paar-Bäumen führte. Später gingen wir in das öffentliche Onsen-Bad neben dem Hotel und aßen danach im Hotelrestaurant leckeres japanisches Essen.

Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Bus zum Restaurant Okamotoya  und genossen dort die freundliche Atmosphäre im Aussichtsrestaurant mit gutem Kaffee, mit Flan und harten Eiern – alles über heißen Schwefelquellen gekocht. Später besuchten wir den – leider geschlossenen – Myoban Yakushiji-Tempel, machten Fotos und bekamen einen Schreck, als wir eine Schlange auf der Treppe entdeckten.

Später besuchten wir zwei heißen Quellen der „Höllenrunde“ – die anderen fünf Quellen dieser Runde ersparten wir uns. Die erste der von uns besuchten Quellen war stark besucht, die zweite eher gemütlich ruhig. Stefan kaufte dort auch ein Mitbringsel für die neugeborene Tochter seines Patenkinds Fiona. Später badeten wir im Hotel-Onsen, hatten Abendessen im japanischen Esszimmer … und packten dann für die Fahrt am folgenden Tag nach Tokyo.

     

 

 

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Sonstiges

Caveat lector

Damit die Texte nicht ewig auf die Fertigstellung warten müssen (oder vielleicht sogar vergessen werden), bemühen wir uns, unser Streben nach Perfektion zu unterdrücken.

Vorhandene Fehler möge der Leser/die Leserin uns verzeihen.

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Hiroshima – die herzliche Stadt, traurig und lebensbejahend bunt (30. April – 5. Mai)

Anreise in Hiroshima von Shikoku über Okayama mit dem Shinkansen, nach einem kurzen Stück mit der Regionalbahn Fahrt mit der Trambahn nach Kusatsu, das auf halber Strecke zwischen Hiroshima und Miyajima liegt. Große Skepsis bei Stefan bezüglich unseres neuen Airbnb-Zimmers mit Katze im Haus, fern der Innenstadt. Nach der Einladung unserer netten Gastgeberin Akiko, mit ihr und ihrem Mann Yohei und dem Sohn Hide in das neu eröffnete Shoppingcenter Lect zu fahren, und nach der Hinfahrt zu fünft, mit Hides Hand in Stefans Hand, konnte Stefan wieder lachen und sich freuen. Gemeinsames Tempuraessen, Rückfahrt. Schlafen.

Am nächsten Tag fuhren wir von Kusatsu nach Miyajima, der Insel mit den frei laufenden Rehen und dem bekannten Itsukushima-Schrein. Die Bootsfahrt auf die Insel war für uns umsonst, da auf der JR-Fähre unsere JR-Pässe galten. Zwischen Bootsanlegestelle und dem Schrein war viel Getümmel, doch später im Park hinter dem Schrein waren wir fast für uns allein – nur ab und zu hörten wir über einen Lautsprecher die Warnung vor Schlangen. Zuvor hatten wir im Café Lente bei schöner Musik gut gegessen und dabei den Torii bei Flut gesehen: bei Flut sind die Füße des Torii tief im Wasser, sodass er über dem Wasser zu schweben scheint – ein begehrtes Fotomotiv.

Auf einer kleinen Wanderung – nein, nicht hoch zum Mount Misen- gelangten wir zum Daishoin-Tempel, wo Stefan einen Stempel bekam und zwei Kokeshi-Püppchen kaufte. Auf dem Weg zurück zum Hafen wollten wir eine Orange essen, was jedoch durch das drängeln eines frechen Rehs verhindert wurde.

 

 

  

Nach der Rückfahrt nach Kusatsu suchten wir ein Restaurant und entdeckten „Second House“ mit einem Besitzer, der Fan der Carps (Hiroshimas Baseballclub) ist und uns „Okonomiyaki Hiroshima Style“ empfahl, also Okonomoyaki mit Ramen-Nudeln und einem Pfannkuchen, der – anders als beim „Osaka Style“ – von den Beilagen getrennt ist. Wir hatten eine freundliche Unterhaltung mit dem Restaurantbesitzer: ein paar Worte Englisch, ein paar Worte Japanisch, und dazu viel Lachen. Das Essen war lecker: oushii!

Am zweiten Tag fuhren wir in die Innenstadt von Hiroshima, tranken zuvor aber noch im Café an der Kusatsu Station einen Kaffee und unterhielten uns mit einer älteren Japanerin, die in den USA gelebt hatte und nun wieder in die Heimat zurückgekehrt war. Schließlich fuhren wir mit der Tram in die Innenstadt zur Station „Genbaku Dome“, „Atomic Bomb Dome“. Wir sahen das Gebäude, das beim Abwurf der Atombombe im August 1945 zerstört worden war – nur Mauerreste und das Skelett der früheren Kuppel sind davon noch zu sehen. Im Widerspruch dazu – und gerade deshalb tröstlich? – ist das Grün der Bäume.

Vom Dome aus gingen wir zum Denkmal für das an Leukämie gestorbene Mädchen Sadako, die versucht hatte, durch das Falten unzähliger Origami-Kraniche ihre Heilung und ihr Leben zu erkämpfen – wir beide kannten Sadakos Geschichte. Zum Gedenken an Sadako und die vielen anderen Kinder, die durch die Bombe starben, steht im Memorial Parc ein Denkmal mit einer Glocke, die man anschlagen kann, um dabei für Frieden zu beten.

Auch bei der Weltfriedensglocke im Park mit ihrem dumpfen Klang wird der Toten gedacht und für Weltfrieden gebetet. Im unterirdischen Peace Memorial sind die Namen der Verstorbenen mit Fotos von ihnen zu sehen und Filme über das Erleben das Atombombenabwurfs zu hören. Vom Memorial Parc aus gingen wir durch belebte Einkaufspassagen zur katholischen Weltfriedenskirche, die nach dem Krieg von dem Jesuiten und Zen-Buddhisten Hugo Lasalle initiiert worden war und seither von Kirchen und Religionsgemeinschaften aus aller Welt unterstützt wird: ein großes Gebäude mit hohem Turm und einem kleinen Garten – ein guter Platz zum Verschnaufen nach den bewegenden und erschütternden Bildern und Berichten des Atombombenabwurfs. Rückkehr nach Kusatsu und Abendessen im „Second House“.

Beim Frühstück unseres dritten Tages in Hiroshima – dem Feiertag zur japanischen Verfassung – vereinbarten Yohei und Stefan ein japanisch-deutsches Abendessen. Eigentlich wollten wir dann am Vormittag nochmal nach Miyajima, auf den Mount Misen. Doch an der Trambahnstation entschieden wir uns um, gingen weiter auf der Bergseite von Kusatsu, an einem Tempel und einem schattigen kleinen Friedhof vorbei, immer höher, ohne zu wissen, wo der Weg uns hinführen würde. Schließlich kamen wir zu einem großen, sonnenbeschienenen Friedhof, darüber ein großer Tempel mit einem (Bildungs-?) Zentrum. Es waren nur wenige Menschen unterwegs, wir genossen die Ruhe, den Spaziergang im Bambuswald und den Blick vom Tempel aus auf die so friedlich daliegende Stadt unter uns. Schließlich gingen wir zur Trambahn-Station und fuhren in die Innenstadt zum großen Flower Festival mit trubeliger Parade, bunten Menschenmengen und lauter Musik bei starkem Sonnenschein.

Beim Gang durch eine weniger überfüllte Seitenstraße landeten wir im Zentrum einer Grundschule. Wir wurden hereingewunken, setzten uns – und erlebten eine Theateraufführung mit jungen Schauspielern. Auch wenn wir wenig von der Geschichte verstanden, begriffen wir: Es ging um einen Kampf zwischen „Guten“ und „Bösen“ – die Guten siegten. Nach dem Schauspiel setzte Stefan sich an den Tisch, an dem man Kalligrafie-Unterweisung bekommen könnte. Stefan übte, seinen Namen auf japanisch zu schreiben, später auch die Zeichen für „mein Freund“ und „Friede“ bzw. „Liebe“. Schließlich fuhren wir erschöpft in die Wohnung zurück. Dort bereiteten Yohei und Stefan leckeres Essen vor mit Sushi, Okonomiyaki, gebratenem Gemüse und Kaiserschmarrn – Ausklang eines schönen Tages.

Am nächsten Tagen fuhr Akiko mit Hine und uns ein weites Stück in Richtung Westen, zur hölzernen Brücke und dem Samurai Castle von Iwakuni. Wieder bunte Menschenmengen und lange Schlangen vor dem Eisstand, vor der Seilbahn – und abends auch vor dem Restaurant, das Akiko uns zeigen wollte, Ziel früherer Fahrten mit ihren Eltern. Wir warteten fast zwei Stunden lang (!), bis wir einen Platz zugewiesen bekamen. Das Essen schließlich hat uns mit dem langen Warten versöhnt: oishii!

Tags darauf Koffer packen, Yohei fuhr uns zur Bahnstation Nishi-Hiroshima, von dort fuhren wir mit der Bahn zum Hauptbahnhof und dort weiter mit dem Shinkansen in Richtung Beppu.

 

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Japan Seltsames

… und Fragen?

Fragen, die ich mir und euch stelle.

Wer weiß die Antwort darauf?

  • Was bedeutet dieses Verkehrszeichen?

  • Warum liegen vor manchen Häusern große Wasserflaschen?

 

 

 

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Japan Orte

Matsuyama – die gemütliche „Kleinstadt“ auf Shikoku (28. – 30. April)

Zugfahrt am Freitagvormittag mit Umstieg in Tadotsu – am Freitagmittag vor der „golden week“ nix los am Bahnhof, nur im Zug eine Shikoku-Pilgerweg-Pilgerin aus Deutschland bzw. Frankreich, mit der Stefan sich über Schreine und Tempel unterhielt. Einchecken im Hotel Matsuyama Tokyu Rei in der Innenstadt, Nähe Okaido-Passage. 5. Stock, nicht zu hoch.

Beim Bummel in der Passage und auf der Suche nach einem Restaurant – um 17 h zu spät für ein Mittagessen und zu früh für ein Abendessen – entdeckten wir das Restaurant NikuLab mit einem jungen Team, doch leider: „The English speaking person is not available. “ So ließen wir uns auf das Experiment ein – zuerst misstrauisch-skeptisch, doch nach dem Erscheinen der Platten mit verschiedenen Fleischstücken, die auf dem Tischgrill vor uns zu grillen waren, wurden wir munter und immer zufriedener. Auch die Rechnung fIel nicht so schlimm aus wie befürchtet. Zum „Nachtisch“ gab es dann noch Spieße mit frittierten Häppchen in einer kleinen Kneipe mit junger Bedienung, die ebenfalls nicht englisch sprach. Stattdessen wurde das Handy bemüht und die Speisekarte extra für uns übersetzt. Lecker war’s …

Am zweiten Tag in Matsuyama bummelten wir morgens durch die Shopping-Straße gleich beim Hotel und kauften kleine Stoffreste für einen Kimono für den Reisebär. Einen ersten Kimono habe ich schnell gemacht – er fiel etwas kurz aus, hat dem Bären aber gut gestanden. Dann fuhren wir mit der Tram zum Dogo Onsen und machten Fotos von der aus Bayern stammenden alten Bahn. Zu Fuß ging es weiter zum Tempel 51. Stefan blieb dort zum Stempelsammeln, während ich vor dem Weihrauch in den luftig-sonnigen Dogo-Park flüchtete.

Nach einem Gespräch mit einem russischen Pilger – „we have met on the way“ -, kam auch Stefan zum Park und wir hatten dort ein gemütliches Picknick mit einem kurzen Besuch in Matsuyamas Museum zu den Schriftstellern Masaoka Shiki und Natsume Soseki.

Von dort gingen wir zum Dogo-Onsen zurück, wo es rummelig voll war – zu jeder vollen Zeit öffnete sich die große Spieluhr vor der Onsen-Passage. Das Bad im überfüllten Onsen haben wir uns erspart, aber wenigstens die Füße im warmen Wasser vor der Passage gebadet. Am Abend entdeckten wir ein tolles Restaurant: Soh Soh. Ein paar Worte englisch, dann bestellt, an der Theke gewartet, bei der Zubereitung zugesehen und das Essen genossen! Zum Abschluss des Tages haben wir noch eine schöne, große Buchhandlung besucht – schräg gegenüber vom Hotel.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück gepackt, dann mit der Tram zum Bahnhof zum Zug nach Okayama, von dort mit dem Shinkansen nach Hiroshima und weiter in den Vorort Kasatsu ins Aibnb von Akiko.

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Ruhige Tage in den Bergen auf Shikoku im Onsen-Ryokan Kazurabashi (26. – 28. April)

Mit dem schnellen Shinkansen fuhren wir von Osaka nach Okayama, von dort ging es mit dem Regionalzug ins Landesinnere, durch grauen Nieselregen.

Spannend war der Ausstieg im kleinen Dorf Oboke: Dort sollte uns ein Bus zum Hotel bringen – die Abfahrtszeit dazu war aber nicht klar zu ermitteln. Zusammen mit anderen Paaren warteten wir auf den Bus, der – wie vom Hotel angekündigt – pünktlich an der Oboke Station ankam. Wir stiegen ein und fuhren los; die wenigen Worte, die vom Busfahrer zu hören waren, waren auf Japanisch. Die Straße wurde immer schmaler und kurviger, ab und zu kam ein Tunnel. Nach gut zwanzig Minuten hielt der Bus vor dem Hotel, wo wir von Hotelangestellten empfangen wurden – das Einchecken verlief überwiegend auf Japanisch; von einer Angestellten wurden wir in unser Zimmer begleitet und mit Tee begrüßt.

Nach meiner (üblichen) Unsicherheit, mich auf Neues einzulassen, fuhren wir erst mal „nur zum Gucken“ mit der hoteleigenen Seilbahn zum Onsen oberhalb des Hotels. Trotz – oder gerade wegen – der nebelgrauen Stimmung war die Atmosphäre im Onsen-Bereich – getrennt für Männer, Frauen und gemischt – wunderbar. Stefan machte tolle Fotos und ich kam langsam an in der ungewohnten Umgebung. Wir holten unsere Badetücher und gingen in unseren Hotel-Kimonos ins Onsen – Stefan zu den Männern, ich zu den Frauen. Im Onsen genoss ich die Ruhe, die Wärme und den Blick auf die umliegenden wolkenverhangenen Berge …. Nach dem Bad war es Zeit fürs Abendessen mit japanischen Spezialitäten der Region im Hotelrestaurant. Es war wundervoll: oishi! Zurück in unserem Zimmer legten wir uns auf den für uns vorbereiteten Futons schlafen.

Am nächsten Morgen hatten wir ein tolles japanisches Frühstück, danach machten wir uns auf den Weg zur Kazurabashi Brücke, einer Brücke aus Weinranken. Und ja: Wir wagten uns über die Brücke – es war wie angekündigt „a thrilling experience“.

Danach verbrachten wir einige Zeit am Flussufer mit Sonnenschein und Steinesammeln. Auf einem gemütlichen Spaziergang die schmale Straße entlang kamen wir zurück ins Hotel und ins Onsen, diesmal mit Sonnenscheinblick auf die Berge und Vorfreude auf das wunderbare Essen. Später nochmals baden, dann schlafen. Am Morgen dann nochmal ins Onsen, dann packen und frühstücken … Mit Bedauern verließen wir das Hotel, um mit dem Bus nach Oboke zu fahren, zum Zug nach Tadotsu und weiter nach Matsuyama.

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Zurück in Osaka mit einem Ausflug nach Kobe (24. – 26. April)

Mit dem ersten Bus der Linie 100 fuhren wir vom Philosophenweg zur Kyoto Station und von dort mit dem Zug nach Osaka. Zu Fuß zogen wir unsere Koffer am Sky Building vorbei zu Yokos Apartment und stellten das Gepäck dort ab. Dann ging es wieder zum Bahnhof und von dort mit dem Zug nach Kobe. Um 12 h trafen wir dort die Tanz-Freundin Zae und den Tanzlehrer Jonathan aus den USA, gingen mit ihnen durch Kobes Chinatown zum Kobe Tower und aßen unterwegs Kobe Beef Burger. Nach einem Schreinbesuch machten wir einen Bummel durch Kobe (inklusive Buchladen!) und stellten fest: Kobe ist eine nette Stadt und ruhiger als Osaka.

Tags darauf haben wir am Vormittag die weitere Reise geplant und dazu die Zugverbindungen für die Strecken nach Oboke, Matsuyama, Hiroshima, Beppu und Tokyo herausgesucht. Am Osaka Station haben wir unsere – in Deutschland gekauften – Japan Rail Pässe aktiviert und Reservierungen gebucht – das alles hat Zeit gebraucht, war dabei aber ganz bequem durchführbar. Erfreulich, wie gut das in Japan organisiert ist. Danach gingen wir in Richtung Namba, um den dortigen Schrein/Tempel zu besuchen. Dort bekam ich einen (ersten) Japankoller: zu viele Menschen, zu viele Tempel, zu viel Weihrauch, zu viel Fremdes …. Daher fuhr ich früh wieder zurück zu Yoko und suchte per Mail Ermunterung – Ermutigung und Aufmunterung -, die ich durch Myriam aus Kobe auch bekam. Vielen Dank! Danach schrieb ich für den BLog – für mich eine angenehme, beruhigende  Beschäftigung nachem – für mich aufwühlenden – Nachmittag.

Am nächsten Morgen war Packen und Abschiednehmen angesagt – langsam bekamen wir Routine darin. Yoko lud uns zu sich zu einem schönen japanischen Frühstück ein – und danach machten wir uns im Regen auf den Weg zur Bahnstation, auf die Fahrt nach Oboke.

 

 

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Tempel und Stempel – vier Tage in Kyoto (20. – 24. April)

Von Kyoto Station fuhren wir zusammen mit uniform-gekleideten Schulkindern im Bus, vorbei an vielen Haltestellen mit Schreinen und Tempeln, bis wir in der Nähe des Philosophenwegs ausstiegen, um zu unserem Airbnb-Apartment in einem neu gebauten Reihenhaus zu kommen. Dort war alles schick, komfortabel, praktisch und platzsparend ausgestattet – was fehlte, war die Gastgeberin. Der Wohnungsschlüssel lag jedoch am vereinbarten Platz, die Wohnung war für uns vorbereitet. Nur das Ankommen und Sich-Ausbreiten in einer fremden Wohnung fühlte sich sonderbar an.

Nachdem wir unser Gepäck verstaut hatten, nahmen wir die bereitgestellten Fahrräder und fuhren los in Richtung Innenstadt, wo wir uns mit Jia, Airbnb-Freund aus Osaka bzw. Taiwan, verabredet hatten. Wir schlenderten die Touristen-Viertel ab, aßen Sushi, fotografierten Geishas und besuchten den ersten Schrein in Kyoto. Auffallend war, dass man an vielen Stellen Kimonos zum Ausleihen angeboten bekam und viele Menschen dieses angebot auch nutzten. Die Szenerie mit den Menschen in Kimonos und den alten Häusern erschien uns unwirklich: wie aus einem Film, wie in einer anderen Welt. Nach dem Abschied von Jia fuhren wir zum Apartment zurück und legten uns auf den bequemen Futons schlafen.

Die ruhige Nacht ohne Straßenlärm am Ortsrand von Kyoto – im Gegensatz zum Zimmer in Osaka – war wohltuend. Vogelgezwitscher weckte uns am Morgen. Nach dem Frühstück gingen wir ein kurzes Stück bis zum Philosophenweg und bummelten ihn gemütlich entlang – zusammen mit vielen anderen Touristen, die wie wir die Kirschblüten fotografierten. Am Ende (oder am Anfang?) des Philosophenwegs besuchten wir den „Silbernen Tempel“. Danach fuhren wir in die Innenstadt, gerade rechtzeitig für eine kleine besinnliche Pause am Fluss. Wir entdeckten wir das freundliche Restaurant Ohkinakabu, wo wir es uns schmecken ließen. Heimfahrt auf unseren Rädern – Feierabend.

Am folgenden Tag standen wir früh auf, um die 10 km zum Ryoanji/Ryoan-Tempel zu radeln, und zwar rechtzeitig, um gegen 8 h bei Öffnung des Tempels da zu sein. Das sei die Zeit, so hatte Stefan gelesen, zu der der Tempel noch nicht voller Besucher sei. Nun, wir waren gegen 8:30 h dort, mit noch wenigen anderen Besuchern. So hatten wir Zeit und Ruhe im Steingarten: Ein Foto des Gartens, das er als Jugendlicher gesehen hatte, war Ursprung von Stefans Interesse an Japan. Wie die Schulklassenkinder zählten auch wir die drei Steingruppen: itchi, ni, san, chi, go. Stefan ließ sich die Zeichen auf dem berühmten Handwaschbecken erklären und kaufte sich ein Pilgerstempelbuch vom Ryoanji. Nach seinem ersten Stempel vom Ryoanji sammelte Stefan auf der Fahrt in Richtung Stadt weitere Stempel, u. a. im Goldenen Tempel. Im Garten des Kaiserpalastes machten wir eine Pause und entdeckten dort einen Tempel für Musik, der um 17 h leider schon geschlossen war (der weiblichen Gottheit Saraswathi/Benten). Abendessen bei Ohkinakabu, zurückradeln – es war ein langer Tag, und die Fahrradsattel waren hart und schmal …

Tags darauf war Sonntag – Tempeltag. Wir gingen nochmal zum Silbernen Tempel und Stefan bekam dort seinen Stempel. Danach waren wir im Eikan-Tempel – mit Zeremonie, viel Ruhe, viel Platz und Zeit für eigene Besinnung. Später in der Stadt herumgeradelt, schließlich gerade noch rechtzeitig im Musikertempel mit einem freundlichen Tempel/Stempelwächter. Am Abend nur teure Restaurants gesehen und keinen Fahrradabstellplatz. Schließlich zeigte ein netter junger Mann uns einen öffentlichen Abstellplatz für unsere Räder. Von dort aus landeten wir im Selbstbedienungsrestaurant Moku-Moku. Zurück ins Zimmer und packen, da wir am nächsten Tag früh raus wollten, um mit dem 8 h-Bus ins lebhaft-bunte Osaka zurückzufahren.

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Japan Seltsames

Beobachtungen

  • Während es mir beim Fahren der U-Bahn fast nicht gelingt, die Tasten auf dem iPad zu treffen, schaffen es Japanerinnen, sich absolut sicher und korrekt zu schminken – egal, wie sehr der Wagen wackelt und wie viele Zuschauer zugucken.
  • Buchhandlungen sind gut besucht, gelesen wird überall und viel, u.a. die kleinen Bücher im Reclam-Format in der U-Bahn.
  • Auffallend viele Japaner – auch junge Japaner – sprchen nicht gut english. auf die Frage „do you speak englisch“ bekommt man als ntwort: „Choto, choto“, dazu die Handbewegung für „wenig“ (Dauem und Zeigefinger in 2 cm Abstand).
  • Um eine Tür ab- bzw. aufzuschließen, wird der Schlüssel (oft) anders herum gedreht als in Deutschland üblich.
  • Hilfreich bei praktischen Fragen ist/war für uns www.wanderweib.de, bei der wir u.a. erfuhren, wie man in Japan eine Waschmaschine benutzt und dass in Japan die Wäsche nur mit kaltem Wasser gewaschen wird.
  • (Western-Style) Toiletten sind meist mit beheizten Klobrillen und besonderen Funktionen versehen. Gut, dass es eine Standardfunktion gibt – gutist es auch, wenn man das Stopp-Zeichen kennt und weiß, welches der Knopf für „Stopp“ ist.
  • Besonders aufgefallen ist mir bei einer unserer Airbnb-Gastgeberinnen das kleine Waschbecken über der Toilette, in das Wasser zum Händewaschen einläuft – Wasser, das dann zur Spülung weiterverwendet wird.

 

  • Es gibt aufwändige Waschkabinen; u.a. hatte unsere platzsparende Gastgeberin eine kombinierte Dusch- und Badewannenkabine mit einer Trocknerfunktion, sodass man nach dem Wäschewaschen die feuchte Kleidung in der Kabine zum Trocknen aufhängen kann.

  • Wenn man, z. B. im Hotel, die Toilette betritt, stehen (rote) Plastikpantoffeln bereit, wobei das An- und Ausziehen der Pantoffeln etwas lästig ist, noch dazu, wo die Schuhe für manchen (europäischen) Fuß etwas klein ausfallen (geschätzte Größe: 39). Nun frage ich mich, was hygienischer ist: der geputzte Fußboden im „Restroom“ oder die bereitgestellten Pantoffeln?

  • Die Bahnstationen sind entsprechen der Zuglinien, an denen die liegen, durchnummeriert, sodass man – ohne lange lesen zu müssen – weiß: von Tadotsu, auf der Y-Linie die Station Y12, fahre ich zum Ziel Matsuyama bis zur Station Y55. Bei Zwischenhalten sehe ich an der Nummer, wie nahe ich meinem Ziel bin.

 

  • Unsere Koffer sind (fast) immer die größten. Bei der nächsten Reise nehmen wir weniger mit (dabei waren wir beim Packen stolz und dachten, wir seien sparsam mit unserem Gepäck …).
  • Die Treppen in Japan sind meist steiler als in Deutschland.
  • Zugfahren ist in Japan angenehm – vor allem, wenn man dank eines JR Passes reservierte Plätze hat.
  • Es gibt viele Frisöre, viele Zahnarzt-Kliniken und immer wieder Fotostudios, in denen man gestellte Bilder machen lassen kann.
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Essen Japan Orte

Gut gegessen in schöner Umgebung

Das nette Café Moog in Osaka am Sonntagnachmittag (japanische Pizza und Mousse au chocolat)

Eris kleine Kneipe SaSaSa an der Ecke in Osaka (Bier und Tofu) (in Facebook)

Das nette Restaurant Ohkinakabu in Kyoto bei der Brücke (Fisch, Krabben, Huhn, …), mit Kinderbücher zum Anschauen (in Facebook)

Das gepflegte Self-Service-Restaurant Moku-Moku mit Bio-Touch in Kyoto (alles, was das Büffet bietet)

Kobe Beef Burger mit Zae und Jonathan in Kobe

Supergut (und teuer) im Onsen-Ryokan-Hotel Kazurabashi auf der Insel Shikoku

Bei der Ankunft im neuen Airbnb-Heim in Hiroshima/Kusatsu ein Begrüßungsessen mit Akiko und Ihrer Familie bei Lect mit verschiedenen Sorten Tempura. Essen und Umgebung nicht spannend, aber sehr schönes Miteinander, um bei den neuen Gastgebern anzukommen.

Café Lente auf Miyajima – gutes Mittagessen, schöner Blick, schöne Musik, schöne Atmosphäre. Ruhe in der trubeligen Umgebung.

Okonomiyaki Hiroshima Style im „Second House“ in Kusatsu mit dem Restaurantbesitzer als Fan der Hiroshima-„Carps“.

Japanisch-deutsches Abendessen im Airbnb in Kusatsu: superlecker, supernett – oishii!

Zwei Stunden lang Anstehen für ein Abendessen auf der Rückfahrt vom Samurai Castle – nach dem langen Warten erfreulich gut: Udonsuppe bzw. Huhn am Spieß.

In Beppu Abendessen im Restaurant des Hotels Kamenoi, gute Zusammenstellung mit vielen leckeren Sachen, im japanischen Essbereich, in Yukata gekleidet, nach dem Bad im Onsen.

In Tokyo in unserem Hotel Graphy Nezu die Frühstücksauswahl: Sandwich mit Omlett, Beef oder Tofu oder ein Pancake mit Banane und Ahornsirup, dazu nette Gespräche mit anderen Gästen.

In Mitaka/Tokyo einfaches Essen in schöner Runde von Eckhards Kirchengemeinde.

In Tokyo im KITTE-Gebäude gleich beim Hauptbahnhof: „Running Sushi“ bei Kaiten-sushi Nemuro Hanamaru